TheaterKorona wurde von Frank Schenke und Ralf Kiekhöfer 2018 gegründet nach der gemeinsamen Inszenierung „Die Vermessung der Welt“ von Daniel Kehlmann. Nach „Die Vermessung der Welt“ und „Shakespeare! Macht! Liebe!“ startet die dritte Inszenierung „Gundermann- Engel über dem Revier“ künftig ohne Ralf Kiekhöfer, der sich für einen kleineren Auftrittsradius entschieden hat. Dafür ist Julia Raab, Figurenspielerin aus Halle/Saale an der Saale in den TheaterKorona-Zug eingestiegen! Wir stellen weiterhin die Arbeit im Ensemble in den Mittelpunkt und verbinden Experimentierfreudigkeit mit solidem Handwerk.
TheaterKorona widmet sich thematisch den Fragen, die uns selbst als Zeitgenossen bewegen. Den Schwerpunkt bildet Figurentheater als Begegnung von bildender und darstellender Kunst.
Unsere ersten Inszenierung „Die Vermessung der Welt“ konnten wir deutschlandweit auf Figurentheaterfestivals (Göttingen, Karlsruhe, Gelsenkirchen u.a.) zeigen und wurden zu Gastspielen in freien Theatern in vielen Bundesländern eingeladen. Ab 2019 setzten wir uns mit verschiedenen Stücken William Shakespeares auseinander. 2021 folgte die Premiere unserer neuen Inszenierung „Shakespeare! Macht! Liebe!“ frei nach der Komödie „Wie es euch gefällt!“. Seit der Premiere der dritten Inszenierung am 21.6.2024 im Gartentheater Abtnaundorf sind wir mit „Gundermann- Engel über dem Revier“ in Deutschland im größeren Team unterwegs, es unterstützen und inspirieren uns musikalisch Ekky Meister (Piano) und Christoph Schenker/Sascha Werchau (Violoncello).
Theater mit Figuren
Ein reizvolles Thema des Romans ist für mich die Brüchigkeit und Vieldeutigkeit der Realität. Die Welt ist nicht mehr die gleiche, nachdem sie vermessen wurde. Immer wieder bricht Geheimnisvolles oder Irrationales in die vermeintlich zuverlässige Realität ein. Theater mit Figuren bietet einen besonderen Raum für Fantastisches und Abgründiges in Bühnenbild und Darstellung. Die Bilder, die wir z.B. für den Aufstieg zum Gipfel des Chimborazo oder für die Erscheinung von Humboldts verstorbenen Mutter gefunden haben, zeigen diese große Vielfalt auf.
Charakteristisch für das Medium Figurentheater sind auch Begegnungen von Schauspieler und Theaterfigur sowie das Spiel mit Illusion und ihrer ironischen Brechung. Das Stilmittel, um diesen Roman überhaupt schreiben zu können, sagte Daniel Kehlmann, wäre die indirekte Rede gewesen. Die ironische Distanz des Autors zu seinen Figuren spiegelt sich in der Distanz des Puppenspielers zu seiner Figur.